Betreff: Re: ein zweiter blick auf indy 4
Ich hab´s gerade mal überflogen. Und ich muss sagen: Doch es ist ein Totalverriss - wenn auch ein Totalverriss unter dem Tarnmäntelchen der Objektivität.
Die Kritik macht den größten Fehler gleich zu Beginn: Dort sagt der Autor, dass der Streifen nicht das Gelbe von Ei ist. Er setzt quasi sogar den Konsens mit dem Leser voraus, dass man einen schlechten Film vor sich hat, und sucht sich dann die passenden Argumente für diese These zusammen. Das ist insofern schade, als dass die Kritik damit die große - und zugegeben seltene - Chance verpasst, die positiven gegen die negativen Aspekte abzuwägen und basierend darauf zu einem Schluss zu kommen.
Wenn man die einzelnen Kritikpunkte dann mal zusammenfasst, kommen im Grunde drei Haupt-Vorwürfe dabei heraus:
1. Natürlich die schlechte Story, an der natürlich George Lucas mit seinen "fettigen Fingern" schuld ist. In diesem Fall sogar verschlimmbessert von einem mittelmäßigen (!) Drehbuchautor wie David Koepp.
2. Natürlich die CGI.
3. Natürlich die Tatsache, dass Indy 4 nun mal nicht Indy 1, 2 oder 3 ist.
Jetzt muss man der Kritik allerdings zugute halten, dass sie sich quasi wie der Prototyp aller Indy 4-Kritiken liest. Wirklich sämtliche Kritikpunkte, die von den Kritikern seit sechs Jahren gebetsmühlenartig wiederholt werden, waren in dieser frühen Kritik bereits vertreten. Aber wie gesagt: Leider geht der Text von einer festgefahrenen (negativen) Prämisse aus.
Inhaltlich gehe ich auf die einzelnen Kritikpunkte erst gar nicht mehr ein. Denn ich bin es inzwischen müde, immer wieder aufs Neue Vorwürfe wie "George ist doof" oder "CGI sind blöd" auszudiskutieren. Darüber sollte man inzwischen mal hinweg sein. Und ich denke, aus der zeitlichen Distanz betrachtet, hat man sowieso einen anderen Blick auf den Film.