Komplettes Thema anzeigen 03.02.2014, 23:03
caramelman Abwesend
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Betreff: Re: Industrial Light & Magic
Zitat von Aldridge:

Das war nicht als ernsthaftes Argument gemeint, das sollte nur klarmachen, wie absurd die ermüdende Forderung nach ach so tollen Modellen ist. Da muss man auch keinen Weltraum-Wurm foltern. Sorry, aber die "Illusion" finde ich bei CGI einfach gelungener. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich 1997 in der Special Edition saß und auf der großen Leinwand den Wechsel zwischen Modell- und CGI-Aufnahmen beobachten konnte. Schon damals fand ich die Aufnahmen mit den per Travelling Mattes einkopierten Modelle mit ihren komischen Triebwerkslichtern nicht so gelungen wie die Computeranimationen der X-Wing, bei denen man sogar den Kopf des Piloten im Cockpit und die Reflexion von Lichtern in der Pilotenkanzel erkennen konnte. Mal davon abgesehen, dass das Geschwader nicht mehr wie an einer Schnur gezogen künstlich hintereinander herflog, sondern "realistisch" in loser Formation angerauscht kam.

Gerade Episode I legte bei den Weltraumszenen mit den reflektierenden Naboo-Fightern und den detaillierten Explosionen mit Trümmerteilen und indirektem Licht noch mal ordentlich einen drauf. Von dem Podrennen, das in einer "echten" Umgebung stattfand und nicht nur vor schwarzem Hintergrund mal ganz abgesehen.

So gefällt mir das schon besser Zwinkernder Smiley
Okay, ich glaub es ist wirklich zum Teil Geschmackssache. Mir persönlich gefallen z.B. gerade die eher statischen Flugbewegungen der Raumschiffe in den alten Filmen, ich finde das verleiht den Raumschiffen mehr Gewicht und eine realistischere Schwerfälligkeit, etwas das mir bei den flinken Flummi-Fliegern der neueren Filme irgendwie fehlt. Bei so Hochglanzflitzern wie dem Naboo-Fighter ist CGI aber eigentlich unverzichtbar, das stimmt natürlich.

Zitat von Aldridge:

Einige Effekte sind in der Tat nicht gut gealtert. Die waren aber genauso der Zeit geschuldet wie durchschaubare Modelleffekte irgendwann in den 70ern. Der englische Rasen auf den Naboo-Ebenen zum Beispiel sah nicht hundertprozentig überzeugend aus. Wenn man aber mal den Maßstab des Projekts bedenkt und dass das alles gerade mal sechs Jahre nach der "digitalen Revolution" gemeistert wurde, ist das alles schon erstaunlich.

Dexter Jettster fand ich übrigens großartig gemacht. Genauso wie den digitalen Yoda (den ich übrigens deutlich besser fand als Gollum, der zur gleichen Zeit entstand). Dass Ewan McGregor sich unwohl fand, ist sowieso wieder so ein unhaltbares und reininterpretiertes Argument von Leuten, die unbedingt einen Nachteil von CGI suchen. Gerade Ewan McGregor hatte in der PT eine mehr als überzeugende Darbietung abgeliefert. Und zumindest ich habe ihm abgenommen, dass er mit Dexter gut befreundet ist.

In Episode II wurde übrigens auch mit echten Drehorten gearbeitet. Episode III entstand zwar komplett im Studio, aber das trifft auf heute hochgelobte 80er Jahre Fantasy-Streifen wie Legende auch zu.

Komischerweise finde ich, dass die Effekte in Episode I sogar besser gealtert sind als die in II. Ich weiß nicht ob es daran liegt, dass II digital gedreht wurde, oder ob man einfach in Zeitverzug war und sich nicht ganz so viel Mühe gegeben hat. Ich fand übrigens weder Yoda noch Gollum sehr überzeugend, schon damals im Kino. Der Yoda in Episode III ging in die richtige Richtung, war von "perfekt" aber leider noch weit, weit entfernt.
Und dass ich Nachteile von CGI suche, ist nicht wahr. Die Interaktion mit einer grünen Leinwand ist ein ganz offensichtlicher Nachteil, den man gar nicht erst suchen muss. Du wirst niemals dieselbe Reaktion aus einem Schauspieler herausholen, wenn er sein Gegenüber nicht sehen kann. Wenn ich die Dexter-Szene nur mal mit der Greedo-Szene vergleiche, dann liegen da meiner Meinung nach Welten zwischen den darstellerischen Leistungen.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, das letzte Mal am 03.02.2014, 23:04 von caramelman.