Komplettes Thema anzeigen 18.01.2014, 21:52
Aldridge Abwesend
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Betreff: Re: Young Indiana Jones - Die Soundtracks
Dann machen wir mal weiter mit...



Auch dieses Mal durften die Münchner Symphoniker ans Werk gehen. Neben dem kurzen Intro-Stück sind Suiten zu den Folgen Vienna 1908, German East Africa 1916 / The Congo 1917, London 1916 sowie British East Africa 1909 enthalten. Die Trackliste:

1. Main Title - Alternate Version (Laurence Rosenthal)

I. Vienna 1908 (Laurence Rosenthal)

2. Indy And The Princess (6:10)
3. Skating In The Prater (1:49)
4. The Poetry Lesson (3:40)
5. Outfoxing The Fox (3:16)
6. Sophie's Chamber (4:08)

II. German East Africa 1916 / The Congo 1917 (Joel McNeely)

7. Desert Trek (3:20)
8. Morning (4:08)
9. Desert Storm (4:15)
10. Arrival At Port Gentil/Death Of Bartelomy (4:57)
11. Albert Schweitzer, Prisoner Of War (2:25)
12. Schweitzer Says Goodbye (2:34)

III. London 1916 (Joel McNeely)

13. Oxford (:24)
14. Countryside Courtship (1:29)
15. Zeppelin Attack/Meeting Vicky (2:01)
16. War Of Words (3:25)
17. Suffragette Meeting (1:55)
18. Celtic Love (2:55)
19. Proposal/Reunion (3:54)

IV. British East Africa (Laurence Rosenthal)

20. African Port (1:07)
21. Two New Friends (3:27)
22. Meto (3:05)
23. The Masai Elders (1:47)
24. Talking With Teddy (2:53)
25. Discovery Of The Oryx/Sacrifice (5:25)

Klares Highlight der CD ist (für mich) die Musik zur Doppelfolge mit Albert Schweitzer. Schweitzer war zwar in erster Linie Arzt, gilt aber auch als Musikwissenschaftler, Organist und als einer der stilbildenden Interpreten der Musik von Johann Sebastian Bach. Wie überliefert, saß Schweitzer nach seiner Arbeit in seinem Tropenhospital an einem eigens für ihn gebauten Klavier mit Orgelpedal. Dies wird auch in der Serie dargestellt: Der österreichische Schauspieler Friedrich von Thun gibt dort als Schweitzer dem jungen Indy ein Ständchen, nämlich das Stück Jesu, meine Freude. Joel McNeely hat die bekannte Musik auch gleich dezent in den Score eingearbeitet und schafft so einen netten Kontrast zum afrikanischen Dschungel. Schweitzer erhält später während seiner "Ehrfurcht vor dem Leben"-Rede auch noch ein eigenes klassisch angehauchtes Thema, das wiederholt Verwendung findet. Habe leider kein passendes Video gefunden, aber als kleine Erinnerung...

YouTube https://www.youtube.com/watch?v=74_5iEJFAaM



Geradezu bestechend schön finde ich die Suite zur London-Episode mit der Liebesgeschichte rund um Indy und Vicky (dargestellt von einer jungen Elizabeth Hurley mit noch verhältnismäßig buschigen Augenbrauen Grinsender Smiley ). McNeely bedient sich hier beim Irish Folk genauso wie bei verschiedenen britischen Komponisten wie Benjamin Britten, Vaughan Williams und Edward Elgar. Oxford wird beim Besuch bei Ms. Seymour gleich standesgemäß eingeführt. Und wenn Indy und Remy sich bei der Armee einschreiben, ist das irische Militärlied Minstrel Boy zu hören. Wenn Indy und Vicky frisch verliebt durch die Umgebung von Oxford "schweben", schafft McNeely unter Einsatz typisch irischer Instrumente (Penny Whistle, Hakenharfe) ein zuckersüßes Liebesthema (nomen est omen: "Celtic Love"). Insgesamt schöne, schwelgerische Musik...

YouTube https://www.youtube.com/watch?v=9dE9B2m9WX4



Apropos schwelgerisch: Die Wien-Episode mit dem jungen Indy gibt für Freunde von Mahler und Strauss einiges her. Laurence Rosenthal hat da einen hübschen Spagat gemeistert zwischen Szenario (inklusive Zigeuner-Geiger) und Klein-Indys ersten romantischen Aufwallungen. Zwinkernder Smiley

To be continued...

Disclaimer: Zwinkernder Smiley

Ich bin übrigens weder ein Musikwissenschaftler noch in anderer Hinsicht ein Fachmann, sondern lediglich begeisterter Laie. Wenn sich jemand im Stande fühlt, das ganze Werk musikalisch auch eingehender zu analysieren, dann immer gerne. Würde mich sehr interessieren. Genauso interessiert es mich aber auch, wie die Musik auf euch wirkt...
Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert, das letzte Mal am 18.01.2014, 21:59 von Aldridge.