Betreff: Re: Für Fotografen evtl Interessant
Gratuliere zur Neuanschaffung.

Ich persönlich nutze schon lange keinen Polfilter mehr weil mir die diversen Nachbearbeitungsprogramme die ich habe für den/die Himmel/Wolken gleiche oder bessere Möglichkeiten bietet und ich dann innerhalb von Gebäuden nicht erst wieder anfangen muß umständlich rumzufummeln, daß Teil abzuschrauben und wegzupacken. Bei Reflektierenden Oberflächen (z.B. Wasser) kann er aber durchaus helfen störende Reflektionen zu mildern oder zu vermeiden. Habe zur Wirkungsweise mal was sehr anschauliches im Netz gefunden.
WIRKUNGSWEISE POLFILTER:
Hier also mal eine andere Beschreibung (Angehensweise) des Polfiltereffekts:
Licht (Photonen) haben sowohl Teilchen als auch Welleneigenschaften. Je nach Wellenlänge hat das sichtbare Licht für uns Menschen eine andere Farbe (Beim UV Filter wird dann Licht ab einer Bestimmten Wellenlänge kaum noch durchgelassen).
Beim Polfilter interessiert aber weniger die Wellenlänge als die Schwingungsrichtung des Lichts.
Die Sonne (und eigentlich jede Lichtquelle - Laser mal vernachlässigend) strahlt Licht in jeder Schwingungsrichtung aus. Das eine Photon schwingt von oben nach unten, das andere von rechts nach links wieder welche von links oben nach rechts unten usw.
Jetzt haben nichtmetalische Oberflächen auf Licht eine komische Wirkung: Licht das in Bestimmten Richtungen Schwingt wird geschluckt (oder dringt in die Oberfläche (Wasser) ein. Licht das in einem anderen Schwingungswinkel auftritt wird reflektiert. Die Oberfläche Teilt also quasi das Licht ja nach Schwingungsrichtung.
Ein Polfilter ist nun nichts anderes als eine Folie mit ganz feinen Gitterstäben (Stell dir ein Fenster vor, das sehr hoch und schmal ist). Licht das so schwingt, das es parallel oder fast parallel zu den Gitterstäben schwingt kann ohne Probleme durch den Filter durch (Ebenso der Besenstil der von oben nach unten gehalten durch das Fenster passt). Licht das aber Senkrecht zu den Gittern schwingt (Besenstil der quer durch das Fenster soll) passt nicht durch.
Und wozu der Sch**ß?
Wenn du ein Bild machst mit Wasser oder Glasflächen, dann reflektiert das Wasser und die Glasflächen einen Lichtanteil, der Bewirkt das du im Wasser oder den Glasflächen Spiegelungen siehst.
Willst du diese Spiegelungen nicht haben, schraubst du einen Polfilter vor das Objektiv und drehst so lange an dem Filter bis das reflektierte Licht (Schwingt ja fast in einer Ebene) nicht mehr durch den Filter kommt. Dadurch kommt zwar weniger Licht am Sensor an, aber da nur die Reflektionen (und natüriches Licht in der Schwingungsebene) weggefiltert werden kannst du plötzlich durch die Fenster durch fotografieren und die störenden Reflektionen sind (fast vollständig) verschwunden.
Allerdings funktioniert dies nur unter bestimmten Sonne - Oberfläche die Reflektiert - Kamera Winkeln sehr gut.
Anderrseits kann man auch die Reflektionen verstärken, indem man die komplett durchlässt (Den Filter so drehen dasdie Reflektionen durchkommen) und trotdem vom Restlicht (Dem Licht das in den anderen Richtungen schwingt) einen Teil wegfiltert. Der prozentuale Anteil des Reflektionslicht steigt und die Reflektionen sind stärker.
Ein weiterer Effekt: In der Atmosphäre sind klitzekleine Wassertropfen, welche auch Licht Reflektieren. Mit einem Polfilter kann dieser Lichtanteil in der eigentlich durchsichtigen Luft weggefiltert werden und der Himmel wird blauer. Die Wolken Kontrastreicher und da der "Dunst" bei Fernaufnahmen auch genau diese Wasserreflektionen sind wird ein Bild klarer, kontrastreicher (und bunter).
Einen UV Filter braucht man nebenbei bei digitalen Kameras (mit einigen Ausnahmen - Kameras für Astrofotografie) nicht, da jedes Moderne Objektiv einen leichten UV-Sperrfilter in der Vergütung mit eingebaut hat und vor dem Sensor noch ein eigener starker UV und IR -Sperrfilter sitzt.
Bei linearen Pol-Filtern wird das Licht nur gefiltert (In der Kamera fehlt dann das Licht in der gesperrten Schwingungsrichtung). Jetzt haben aber vor allem DSLR einen Schwingspiegel bei dem ein Teil halbdurchlässig (dahinter sitzt dann ein weiterer kleiner Spiegel) ist um etwas Licht nach unten im Gehäuse auf den AF Sensor zum Scharfstellen durchzulassen. Der Rest des Lichtes wird auf die MAttscheibe geworfen und da sitzt dannauch irgendwo der Belichtungsmesser.
Das Problem: Dieser Halbdurchlässige Spiegel ist auch ein Polfilter: Licht in den einen Schwingungrichtungen geht zum AF Sensor, das Licht in den anderen zum Belichtungsmesser (Zentrales Element).
Wenn jetzt aber der Polfilter vor dem Objektiv genau dasLicht wegfiltert, was dann später auf den AF-Sensor kommen würde, dann will der AF nicht mehr richtig (passiert seltener) Problematischer: Das Licht was zur Belichtungsmessung kommt wird weggefiltert. Der Belichtungsmesser bekommt weniger Licht ab (da ja genau das Licht zum Belichtungsmessen weggefiltert wurde) als wirklich durch das Objektiv kommt und der Beli denkt sich natürlich "Sauduster hier" und Belichtet viel zu lange. Die Bilder werden also ggf. Überbelichtet.
Beim Zirkularen Polfilter wird das polarisierte Licht durch eine zweite Folie geschickt (Schluckt auch nochmal etwas Licht) welche die Schwingungsrichtungen durcheinanderwürfelt. Jetzt schwingt das Licht wieder gleichmässig in alle Richtungen (Wobei vorher ja schon das ungewünschte Licht weggefiltert wurde) und AF sowie Beli-Sensoren bekommen wieder ihren korrekten Lichtanteil.
Quelle:http://digitalfotografie-foren.de/...16&t=2258
Hans