Komplettes Thema anzeigen 08.05.2012, 22:08
Aldridge Abwesend
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Betreff: Re: Serien-Empfehlung
Zitat von Plissken:

Kommt immer drauf an ob man die Sprache auch beherrscht. O-Ton ausser Englisch würde ich nie einen ganzen Film durchhalten. Nur O-Ton des O-Ton Willens halt ich ebenfalls für falsch. Trotzdem gibt es einige Beispiele der Film und Seriengeschichte die durch die Synchronisation stark verlieren, sogar inhaltlich verfälscht werden. Der zweite Teil von Raimis Teufel Trilogie ist in der Synchronisation eine wahre Zumutung. Das liegt vor allem an der schlechten Qualität der Arbeit. Schlechte Übersetzung und unmotivierte Sprecher zerstören das Gesamtbild.
Im Serienbereich ist "Buffy the Vampire Slayer" ein gutes Beispiel. Die Dialoge sprühen nur so vor Wortwitz das einfach vieles auf der Strecke bleiben muss, weil unübersetzbar. Auch Gesprächsinhalte werden teilweise extrem verändert oder für den deutschen Markt entschärft. Dadurch leidet auch das Endprodukt so das eine clevere, gelungene Serie plötzlich fad und durchschnittlich anfühlt.
Scream 2 ist ebenfalls ein gutes Beispiel. Die deutsche Fassung ist unglaublich uninspiriert. Wenn man sich dann dazu entschließt den Film nochmal im Englischen zu sehen merkt man plötzlich wie clever der Film tatsächlich mit dem Genre umgeht.
Ich merke gerade das besonders im Horror Bereich die Synchro eine große Rolle bei der Qualität des Films spielt Zwinkernder Smiley
Ebenfalls bleibe ich dabei, das wenn man Game of Thrones in englisch gesehen hat, die deutsche Fassung extrem hart durchzustehen ist Lachender Smiley Zwinkernder Smiley

Dann habe ich ja Glück. Das Horrorgenre gibt mir bis auf wenige Ausnahmen ("Alien") eigentlich nicht viel. Und Splatter finde ich öde... Zwinkernder Smiley

Worauf ich hinaus wollte: O-Ton-Gucker argumentieren immer, dass in der Übersetzung zu viel flöten geht - was auch immer, ob nun Wortspielereien, der Ausdruck der Stimme etc. Deshalb lehnen es viele ganz einfach ab, Synchro zu schauen bzw. zu hören, und tun das auch bei jeder sich bietenden Gelegenheit kund.

Ich habe dann absichtlich etwas überspitzt dargestellt, dass sich diese Haltung so konsequent gar nicht durchhalten lässt. Gute Filme kommen ja nicht nur aus dem englischsprachigen Ausland. Und bei Französisch hört es bereits bei vielen auf, Spanisch kann kaum jemand, skandinavische Sprachen sowieso, und asiatische Filme scheiden da wohl komplett aus.

Mir fällt inzwischen zunehmend auf, dass die deutsche Synchro an manchen Stellen in Filmen nicht sonderlich gelungen ist. Letztens erst bei "Rio" habe ich solch eine Stelle bemerkt, wo die deutsche Übersetzung recht platt daher kam. Nichtsdestotrotz: Ich will einen Film zuerst in meiner Muttersprache sehen. Punkt. Danach kann dann meinetwegen bei gelungenen Filmen die Zweitsichtung auf Englisch folgen - habe ja schon geschrieben, dass ich das bei "Game of Thrones" vorhabe. Ist aber auch eine Zeitfrage.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, das letzte Mal am 08.05.2012, 22:10 von Aldridge.