Betreff: Re: Die Armbanduhr von Indy
Zitat von Klemmi:
Denn ich glaube, dass bis in die 50er im zivilleben Taschenuhren vorgeherrscht haben...erst mit dem Verschwinden der Anzugwesten aus der Alltagskleidung haben sich die Armbanduhren durchgesetzt.
Nope, die Armbanduhr hat sich für Herren ab den 1920ern etabliert. Die jungen Soldaten waren dieses praktische Utensil aus dem WWI gewohnt (teils hatten sie da einfach TUs mit Armbändern versehen) und spätestens seit den 1930ern erzielten die großen Uhrenhersteller einen dicken Batzen ihres Umsatzes mit zahlreichen Modellen an Herrenarmbanduhren.

Allein die Modellvielfalt von Waltham, Elgin, Gruen, Hamilton, Bulova und Co. in den 30er bis 40er Jahren ist enorm (Hamilton bekam schon bald Probleme noch neue Namen für all die neuen Modelle jedes Jahr zu finden). Hingegen nahmen die Neuerscheinungen von TUs eher ab. Zwar wurden auch die sicher noch zahlreich verkauft, aber bei jüngeren Herren galt die als etwas altmodisch und der sportliche junge Typ fuhr nicht nur ein schnittiges Auto, sondern hatte auch eine stylische Armbanduhr am Gelenk. In den 50ern kamen dann die Electrics und Stimmgabeluhren (Stichwort: Accutron) als Vorfahren der Quartzer auf und hinzu eine enorme Vielfalt futurustischen Designs (man denke mal an Elvis und die Ventura).
Im Krieg hatte Indy sicher irgendeine der typischen Military Wristwatches (eine GG-W-113 vielleicht, ähnlich obig gezeigter), allein schon, weil die einfach für gewisse Einsätze unabdingbar war. Ansonsten könnte er sicher auch ein Beutestück von den Nazis gehabt haben. Privat hatte er vielleicht, wenn überhaupt, diese behalten oder die eine oder andere amerikanische Marke mit einer netten Dresswatch für das Tragen mit einem feineren Zwirn. Ich halte ihn nicht so für den TU-Typen, der bei seinen Vorlesungen erst mal das gute Stück aus der Tasche zaubert.
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mal editiert, das letzte Mal am 29.03.2012, 22:21 von Dark Hunter.