Betreff: Re: Mich erstaunt...
Zitat von Aldridge:Ich komme im Grunde nie vor 18 Uhr aus dem Büro. Ich weiß gar nicht, wie die Leute das früher gemacht hatten, als pünktlich um 18 Uhr die Bürgersteige hochgeklappt wurden. Haben die kürzer gearbeitet? Haben die alles auf den Samstag vertagt? Gab es mehr Hausfrauen, die nachmittags losziehen konnten (nein, ist nicht sexistisch gemeint, nur gab es ja mal tatsächlich eine etwas "konservativere" Aufgabenverteilung in den Haushalten)?
Früher wurde in Deutschland von 7 bis 16 Uhr im Büro gesessen, dann war schluß. Daran angepasst sind bis heute die Schulzeiten und die Ladenöffnungszeiten.
Die Bürozeiten sind inzwischen deutlich flexibler, die anderen Zeiten haben diese Entwicklung verschlafen.
Gab es in den 80ern noch nur vereinzelt in den Betrieben so etwas wie Gleitzeit (d.h. Anwesenheit war nur innerhalb der Kernarbeitszeit, z.B. von 9-15 Uhr Pflicht, darüber hinaus konnte die Arbeitszeit nach vorne und hinten geschoben werden), so ist dieses heutzutage Standard (natürlich nur dort, wo das hinsichtlich Maschinen und Kunden überhaupt geht). Fortgeschrittene Betriebe setzen inzwischen auf flexible Arbeitszeitregelungen, bei denen überhaupt keine Kernarbeitszeit mehr existiert.
Gut zu erkennen sind diese Änderungen auch am Fernsehprogramm. Hauptsendezeit war schon seit jeher 20:15 Uhr. Doch um Mitternacht war Schluß, die letzten Sender schalteten um 1 Uhr auf das Testbild um. Heute gehen teilweise selbst die Hauptsendungen (z.B. Schlag den Raab) bis weit nach Mitternacht.
Und ja, die Aufgabenverteilung zwischen den Geschlechtern war früher deutlich anders (Ausnahmen gab es natürlich schon immer).
Bei mir (Region Stuttgart, Baden-Württemberg, Kastanienwerferländle), ist es kein Problem, bis 22 Uhr in den großen Supermärkten einkaufen zu gehen. Bis 20 Uhr haben selbst kleinere Läden offen.