Komplettes Thema anzeigen 26.08.2011, 10:05
Aldridge Abwesend
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Betreff: Re: Cowboys and Aliens...
Der Film hat mich insgesamt positiv überrascht. Natürlich gab es auch einiges, was negativ zu verbuchen ist. So sind die Aliens im Grunde ein ziemliches Klischee und ein Widerspruch in sich: Einerseits haben wir da ein überlegenes, intelligentes, raumfahrendes Völkchen, das sich aber bewegt und verhält wie kopflose Horrorviecher. Gerade beim Finale im Raumschiff hatte man den Eindruck, dass man da einen kleinen Abklatsch von "Aliens" sieht, so wie die Außerirdischen durch die Gänge flitzen und blind ins Laserfeuer rennen. Auch der Schulterschluss zwischen guten Cowboys, bösen Cowboys und edlen Indianern war ein bisschen pathetisch. Und ein, zwei Mal kommt die Story merklich aus dem Fluss.

Aber: Jon Favreau hat hier einen überwiegend ernsten Genremix mit unerwarteten Härten abgeliefert. Wie in guten, alten Zeiten wurde die Geschichte zwar durch einige trockene Sprüche aufgelockert, aber unpassender Kinderhumor - den man bei dem Thema erwarten durfte - fehlte komplett. Die Figuren entsprachen natürlich dem Westernklischee vom wortkargen Loner über den bösen Rinderbaron bis zum schmächtigen Barkeeper, der den ganzen Kerl in sich entdeckt. Aber sie waren durchaus glaubhaft und wurden auch nicht ironisch überzeichnet. Die dankbarste Rolle hatte sowieso Harrison Ford: Eingeführt als fieser Sack, erhielt die Figur doch einige positive Aspekte, hatte die besten Sprüche abonniert und verbreitete deutlich mehr Flair auf der Leinwand als Daniel Craig.

Also: Viel Licht, auch viel Schatten, aber insgesamt ein unterhaltsames Ganzes.