Komplettes Thema anzeigen 05.08.2011, 18:52
Damon Abwesend
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Betreff: Re: Star Trek
Nein. Das Föderationsterritorium ist zumindest im 24 Jahrhundert größer als das der Romulaner und Klingonen. Die haben auch keinen ganzen Quadranten, die versperren nur mehr oder weniger den Weg. Die Romulaner erobern und annektieren Welten durch Tricks und Hinterlistigkeit, was natürlich ständige Wachsamkeit im eigenen Imperium erfordert, weshalb die meisten Romulaner später auch so paranoid dargestellt werden. Und die Klingonen erobern und unterwerfen durch bloßen Kampf. Allerdings ist ihr Management nicht unbedingt das beste, und mit Wissenschaftlern können sie auch nicht unbedingt protzen. Ihre Schiffe sehen nicht umsonst so alt und abgenutzt aus. Das ist zwar alles ein bisschen eindimensional, zugegeben, aber es trifft dennoch den Kern von Star Trek: Die, die friedlich zusammenarbeiten und an einem Strang ziehen, stehen besser da, als jene, die sich Intrigen oder Kriegen hingeben.

Man muss aber schon ein paar Augen zudrücken, um diese Konstrukte zu akzeptieren. Wenn man mit übermäßigem Realismus an die politische oder militärische Seite von Star Trek herangeht, zerfällt das Gebilde recht schnell. Ein so großer Raum wie die Föderation, würde unfassbar viele Schiffe alleine zur Verteidigung der Grenzen benötigen, gewaltige Flotten, Raumstationen, Planetare Verteidigungssysteme, und und und. Da wäre man ganz schnell bei einer Gigantomie, die früher (und wohl auch heute?) mit den Serienbudges schlicht nicht zu realisieren war. Ich finde es aber mal ganz nett, wenn auch nicht unbedingt realistisch, dass man sich zu einem kleineren Universum entschieden hat, wo jeder Machtblock eine eher überschaubare, aber dafür technisch hochentwickelte Flotte verfügt, wo jeder Planet eine geringe Bevölkerung aufweist, wo ganze Sternenreiche von einem Senat geführt werden, der gerade mal so groß ist, wie das Foyer eines Mittelklassehotels. Es ist eben alles ein bisschen einfach gehalten.

Und warum auch nicht? Bei Star Wars reichten ja auch ein paar verbeulte Mini-Jäger, einer angeblich galaxisweiten Rebellion, um den Todesstern, der offenbar nur 3 Jäger besitzt, zu zerstören :P

Vor Voyager brauchst du dich übrigens nicht unbedingt zu gruseln, Aldridge. Das ist TNG in grün, etwas hipper und dadurch einen Tick verwässerter. Schlimm ist hier nur, dass die Serie ein tolles Grundkonzept hat, das nach fortlaufenden Handlungsbögen und düsteren, ernsten Themen schreit, es dann aber leider so gut wie gar nicht nutzt.