Komplettes Thema anzeigen 29.06.2011, 09:28
Jean Royale Abwesend
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Betreff: Re: ein zweiter blick auf indy 4
Zitat von Aldridge:
Zunächst mal: Ich bin einer der Verfechter des Films. Nicht aus blindem Fandom heraus, sondern weil der Film auch objektiv betrachtet unheimlich viele Stärken hat (und ich mich von dem Glauben gelöst habe, dass irgendein Filmemacher mir aus reiner Gutherzigkeit noch mal ein Kindheitserlebnis präsentieren will und kann, zumal ich ja inzwischen erwachsen bin Zwinkernder Smiley ).

Der Film erlebt einen spürbaren Bruch mit der Reise nach Peru. Die Handlung verliert dort etwas an Fahrt und auch das Rätselraten und das gesamte südamerikanische Szenario sind nicht ganz so "bezaubernd" wie... zum Beispiel die Ankunft und das Rätselraten in Venedig im dritten Teil. Dennoch sind die Wortduelle von Indy mit Mutt und später mit Marion (auch im Dschungel) einfach spritzig und gelungen. Leider nehmen die Experimenten mit Oxley, Indy und dem Kristallschädel dann deutlich Tempo aus der Handlung (ähnlich wie die Szenen, als Indy im zweiten Teil das Blut Kalis trinkt). Danach kommt dann eine Verfolgungsjagd, die zwar gut, aber leider zu schnell vorbei ist und nicht die geweckten Erwartungen erfüllt. Und irgendwann ist man dann im Tempel, der leider sehr viele Grabkammer-, Indio- und Alienklischees ohne ausreichend eigenständige Ideen präsentiert. Hinzu kommt, dass sich die Handlung verselbstständigt und Indy mehr zum Zuschauer als zum handelnden Helden wird. Die "Gefahr" der Bösewichte erledigt sich dann irgendwann von selbst. Vielleicht stellt sich deshalb bei mir das Gefühl eines "gehetzten", vor allem aber nicht ausreichend ausgearbeiteten Finales ein. Lianengeschwinge, Wasserfallgehüpfe und das abhebende Ufo (das genial animiert ist) stören mich dagegen überhaupt nicht.

Dito! Ich hab ihn zwei Mal gesehen und als absoluten Höhepunkt die Szene in der Bar im Kopf mit der anschließenden Motorradjagd - danach kommt halt irgendwas mit Dschungel. Zungestreckender Smiley Als Mutt das erste Mal auftauchte war ich überrascht, was dieser Lackmeier da soll (und hab spontan an den Fehlgriff des jungen Darth Vader gedacht), war dann aber höchst amüsiert über das tolle Zusammenspiel von Ford und Boeff (Beef?) in der Szene. Aber weil ich absolut nicht auf solchen Alien-Mist stehe und mir die DschungelAction zu bemüht war, hat mich der Rest nicht mehr gepackt. Aber ich finde, das erste Drittel des Films ist spannend und schön gemacht. Die Ausleuchtung stimmt auch, denkt nur an Indys Silhouette in der A51. Tja. Etwas mehr Handwerk und weniger ILM und gar kein Däniken hätte dem Rest sicherlich gut getan.
Es kommt ja noch was hinzu, was gern übersehen wird: Der Film spielt in den 1950er Jahren und muss daher zwingend einen anderen Look aufweisen als z.B. Raiders. Da führt kein Weg drumherum, und dadurch verändert sich die Atmosphäre schon spürbar. Kostüme. Licht, Ausstattung - das darf gar nicht aussehen wie zwanzig Jahre vorher, sonst wär's einfach falsch.
Lukas
"Das sind nicht die Jahre, Schätzchen, das ist Materialverschleiß." Lachender Smiley