Betreff: Re: ein zweiter blick auf indy 4
Zunächst mal: Ich bin einer der Verfechter des Films. Nicht aus blindem Fandom heraus, sondern weil der Film auch objektiv betrachtet unheimlich viele Stärken hat (und ich mich von dem Glauben gelöst habe, dass irgendein Filmemacher mir aus reiner Gutherzigkeit noch mal ein Kindheitserlebnis präsentieren will und kann, zumal ich ja inzwischen erwachsen bin

).
Der Film erlebt einen spürbaren Bruch mit der Reise nach Peru. Die Handlung verliert dort etwas an Fahrt und auch das Rätselraten und das gesamte südamerikanische Szenario sind nicht ganz so "bezaubernd" wie... zum Beispiel die Ankunft und das Rätselraten in Venedig im dritten Teil. Dennoch sind die Wortduelle von Indy mit Mutt und später mit Marion (auch im Dschungel) einfach spritzig und gelungen. Leider nehmen die Experimenten mit Oxley, Indy und dem Kristallschädel dann deutlich Tempo aus der Handlung (ähnlich wie die Szenen, als Indy im zweiten Teil das Blut Kalis trinkt). Danach kommt dann eine Verfolgungsjagd, die zwar gut, aber leider zu schnell vorbei ist und nicht die geweckten Erwartungen erfüllt. Und irgendwann ist man dann im Tempel, der leider sehr viele Grabkammer-, Indio- und Alienklischees ohne ausreichend eigenständige Ideen präsentiert. Hinzu kommt, dass sich die Handlung verselbstständigt und Indy mehr zum Zuschauer als zum handelnden Helden wird. Die "Gefahr" der Bösewichte erledigt sich dann irgendwann von selbst. Vielleicht stellt sich deshalb bei mir das Gefühl eines "gehetzten", vor allem aber nicht ausreichend ausgearbeiteten Finales ein. Lianengeschwinge, Wasserfallgehüpfe und das abhebende Ufo (das genial animiert ist) stören mich dagegen überhaupt nicht.
