Betreff: Re: Ägyptisches Museum

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Schon erschreckend, aber angesichts der politischen Lage verwundert es mich nicht. Die meisten Ägypter haben kaum etwas von "ihren Kunstschätzen" und "ihrer uralten Kultur". Den großen Reibach mit dem Museum und Touristeneinahmen machen nun mal andere. Selbst die Löhne der vielen Angestellten in Hotels und Tourismusbranche sind erschreckend niedrig und haben sich kaum verändert. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass es dann bei einigen gärt, man sich dann auch etwas von dem nehmen will "was ja dem Volk am Nil" gehört. Kommt dann vielleicht noch Eifer und gewisse religiöse Vorstellungen ins Spiel, sind diese Götzenbildnisse von den alten Ungläubigen gleich weniger "heilig" und wertvoll, als sie es für Zahi "Indiana" Hawass sein mögen.

@Relig etwas ähnliches dachte ich vor einigen Jahren auch, als damals eine Reportage über Ägypten im TV kam. Dort wurden auch die Archive und Restaurationseinrichtungen vor Ort gezeigt und auf die tlw. erschreckenden Zustände hingewiesen. Es schien fast, als wurde da auch vieles verschlimmbessert, statt gut restauriert. Mangels Geld mussten die wohl auch einen großen Teil lediglich ohne Restauration einlagern, da es schlicht zu viel war und keine Mittel vorhanden waren. Wie das dann aussieht, wenn in einigen Jahren jemand danach sieht und es archivieren will, kann man sich denken. Ein bissel Schimmel, Schmutz und Gammel in schlecht gelüfteten Archiven tun dann ihr übriges und das ehe es je jemand zu Gesicht bekam. Dort wurde dann auch kritisch die Sache mit den berühmten Stücken beleuchtet. Letztlich brauchten damals auch Tuties und Co. Schätze dringend einer guten Restaurierung. Nur konnte, bzw. kann das ägyptische Museum nicht einfach die Zugpferde und Touristenlieblinge für Monate aus der Ausstellung nehmen, ohne Umsatzeinbußen befürchten zu müssen.
Ich war selber nie dort, aber einige Experten meinten wohl, bei genauem Hinsehen sieht man, wie sehr viele Stücke dort litten und "bedürftig" seien.