Betreff: Re: Rechtschreibung und Rechtschreibhilfe
„Ey Alder“?
Du biegst es Dir aber wirklich hin, wie es Dir passt.
Die „Vereinfachung“ bei der Unterscheidung zwischen „dass“ statt „daß“ und „das“ bleibt mir nach wie vor verschlossen.
Deine
„Faustregel: Auf einen langen Vokal oder einen Doppellaut folgt das "ß", auf einen kurzen Vokal "ss", scheint mir nicht nur dabei wenig hilfreich.
Beispiele:
„Meise“ (langer „Doppellaut“), „meist“ (kurzer „Doppellaut“), Maus (kurzer „Doppellaut“)
„Das ist sinnvoll, da das Doppel-S auch in der alten Zeit schnell gesprochen wurde.“
Das stimmt zwar, bringt aber nichts.
Beispiel: früher wurde „mußte“ und „müßte“ ebenfalls „kurz gesprochen“ und „müsste“ wird seit der Reform mit „ss“ geschrieben.
Bei „heißen“ hilft die Regel auch nicht wirklich weiter.
Was an der Änderung von den schwierigen „Hämorrhoiden“ zu den nunmehr gegen die kaum noch aussprechbaren „Hämorriden“ so fantastisch sein soll, mag ich nur ansatzweise zu empfinden.
Die Griechen leben meines Wissens noch und laborieren daher auch heutzutage noch an „Hämorrhoiden“
αιμορροΐδες oder „Hämorriden“ ζοχάδες. Wo bitte liegt bei der Änderung der sittliche, sprich: medizinische oder sprachliche Nährwert.
Im gleichen Kontext das „Portemonnaie“ ebenfalls den „toten“ Sprachen zuzuordnen, setzt mich doch ein wenig in Erstaunen.
Um zu wissen, ob etwas „aufwendig“ oder „aufwändig“ ist, muss ich wissen, woher das Adjektiv stammen soll, was es keinen Deut einfacher macht. Genau wie es sich inzwischen nicht mehr „Greuel“ sondern „Gräuel“ schreibt, weil es von „grau“ abgeleitet wird. Ach ja? Dann müsste es doch eigentlich „Grauel“ heißen.
undsoweiter
Sit venia verbo.