Betreff: Re: Der letzte Film
Zitat von Aldridge: Aber man sollte von einem erfahrenen Filmemacher wie Spielberg verlangen können, dass er dabei auf den Holzhammer verzichtet. Der "undankbare" Deutsche war gerade aus deutscher Sicht eher nervend, weil ein Stereotyp. Das ist eine Schwäche, die sicht der Film vorwerfen lassen muss. Letztlich ist das klare Feindbild aber auch ein Zugeständnis an amerikanische Sehgewohnheiten. Eastwood z.B. hat diese Perspektive in "Letters from Iwo Jima" umgedreht und ist damit an den Kinokassen baden gegangen (übrigens von Spielberg produziert).
Unterm Strich aber, wie ich auch schon im Ausgangspost geschrieben habe, halte ich Private Ryan für einen großartigen Film. 
Die Anführungsstriche sind wichtig, da er ja in der Tat nicht "undankbar" war sondern nur schlicht und einfach das passiert ist, was Private Reiben vorhergesagt hatte ("He's gonna be picked up by his own Wehrmacht and put back into circulation"). Nur schlichte Gemüter im Kinopublikum (die es sicherlich gibt) werten diese Szene als "der undankbare Sauerkraut". Und den Begriff "Holzhammer" würde ich hier nun wirklich nicht anbringen. Der passt nicht nicht einmal zu deutlich plumperen Werken wie "Der längste Tag". Stellenweise (leider) eher schon zu "Inglorious Basterds".