Betreff: Re: Der letzte Film
Wall Street 2 - Geld schläft nicht - Nachdem der erste Film sich also mit den Spekulations- und Liquidationsgeschäften sowie dem Yuppietum beschäftigt hatte, kommt nun der Film zur Finanzmarktkrise und den faulen Krediten. Große Aufgabe, die beinahe nicht zu erfüllen ist. Im Gegensatz zu den greifbaren Geschäften aus den 80ern sind die Vorgänge aus dem Jahr 2008 einfach zu abstrakt, um sie bebildern oder in eine eigenständige Handlung packen zu können. Aber der Film bemüht sich redlich: Da räumen Banker ihre Arbeitplätze, die Kamera stürzt wörtlich von Hochhäusern, während Michael Douglas eine Menge Monolog zu den Mechanismen der Krise bringen darf. In diesen Momenten ist der Film auch am besten. Dagegen ist die Familiengeschichte rund um die Gekkos (süüüüß: Karey Mulligan) und einen Banker (besser, als viele Kritiker meinten: Shia LaBoeuf), der sich für den Bankrott seines Arbeitgebers (Lehman lässt grüßen) rächen will, zwar solide, aber hat wenig mit der Krise zu tun und ist auch nicht sonderlich spannend. Gleichzeitig nimmt sie Gekko das Unberechenbare und Gefährliche. Nett sind einige Reminiszenzen an den ersten Film (Charlie Sheen als Bud Fox, die Immobilienmaklerin). Unterm Strich also ein guter Film mit hehren Absichten, aber bei weitem nicht so bissig und konsequent wie der erste Teil.
btw: 9 Euro für 136 Minuten in der Nachmittagsvorstellung... Das Kino hat mich gesehen...
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mal editiert, das letzte Mal am 07.11.2010, 20:56 von Aldridge.