Betreff: Re: The Pacific (Mini-Serie)
Dass die Verluste auf amerikanischer Seite in keinster Weise realistisch das damalige Verhältnis widerspiegeln ist bei us-amerikanischen Produktionen... nun sagen wir nicht ungewöhnlich. Da ist man sonst ruck-zuck als unpatriotisch abgestempelt, die Kritiken fallen schlecht aus und der Durchschnittsamerikaner will grundsätzlich nicht sehen wie Amerikaner im Film sterben, sondern nur wie möglichst viele Kerle auf der Gegenseite umfallen. Daher soviel Fokussierung auf das Erschiessen der Japaner, das zeigt bloss den eigenen Erfolg. Wobei das 'Spiel' mit dem Japaner da etwas zwiespältig ist, bedient es doch einerseits Mitleid für den Mann und Wut auf die Soldaten, aber andererseits auch die Rachegelüste für eigenen Toten (daher auch ganz wichtig dafür: die Szene zuvor mit der Handgranate, da nur hier die Amerikaner feige getötet wurden - im Gegensatz zu den 'bloßen' Gefechtstoten zuvor). Aber insgesamt in der Waage, so dass die Sympathie für die eigenen Soldaten nicht umschlägt. Ganz wichtiges Stilmittel, um halbwegs die Schandtaten der eigenen Armee zu beleuchten, aber auch nicht um sich der Gefahr einseitiger Darstellung (vgl. unpatriotisch) auszusetzen.
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mal editiert, das letzte Mal am 16.07.2010, 00:36 von Indiana Quin.