Betreff: Re: Der letzte Film
Solaris von 1972 unter Regie von Andrei Tarkowski.
Ein Klassiker eben und m. E. näher an dem, was Lem im Roman schrieb, als der Hollywood-Streifen (den ich trotzdem inzwischen auch mag). Dennoch erreicht er nicht die völlige Tiefe und philosophische Dichte des Romans. Aber das ist für einen Film doch recht gut, da er zeitlich begrenzt ist und mit zu vielen Details den Zuschauer nicht kurzweilig unterhalten, sondern eher überfordern würde. Solaris bleibt trotz seiner ruhigen Machart und dem Verzicht auf zu viele technische Spielereien eine spannende Charakterstudie, die eben von genau diesen Charakteren (allen voran Kris und Hari) lebt. Wenn man sich darauf einlässt, nimmt er einen mit auf einen kleinen Selbsterkenntnistrip und nach Ende des Films bleibt noch genug unentdeckter Raum für eigene Ideen und Gedanken über unsere Existenz und die Bedeutung von Erinnerungen und was wir als Wirklichkeit ansehen.