Betreff: Re: Die beste/n Star Wars Episode/n
Zitat von Reling:
Das war so: ...
Sorry, aber da biegst du dir die Geschichte ziemlich zurecht. Die eigentliche Entstehungsgeschichte ist in mehreren - auch unabhängigen - Büchern eindeutig dargestellt. Demnach hat Lucas über mehrere Jahre an der Geschichte gefeilt und gebastelt und ging förmlich die Wände hoch, wenn er damit nicht weiterkam. Das Drehbuch stieß in der Tat überall auf Ablehnung und konnte bei der Fox nur dank Alan Ladd jr. durchgesetzt werden. Auch das Drehteam war reichlich befremdet über die Story. Aber: Dieses Befremden rührte daher, dass sich niemand etwas unter dem dargestellten Szenario vorstellen konnte. Nicht umsonst hat Lucas einige Illustrationen von Ralph McQuarrie anfertigen lassen, um überhaupt seine Ideen rüberbringen zu können. Aber weder Studio noch Team haben seinerzeit Verbesserungsvorschläge zur Story gemacht. Bei der Testvorführung eines Rohschnitts - also nachdem der Streifen abgedreht war - zeigten sich Lucas Bekannte wie Spielberg und de Palma ebenfalls befremdet und gaben noch einige Tipps bzgl. des Schnitts. Aber das war es dann auch. Übrigens hatte Lucas damals ein bisschen mehr zu wuppen als nur das Drehbuch. Hätte man z.B. John Dykstra bei den Effekten völlig freie Hand gelassen, wäre der Streifen nie zustande gekommen.
Zwischenfrage: Schon mal versucht, Frank Herberts "Dune" in Exposé-Form zusammenzufassen? Hexen, Gewürze und Sandwürmer klingen da nicht weniger lächerlich als Jedi-Bendus von Opuchi.
Zu den Prequels: Es ist absolut nachvollziehbar, wenn jemand sagt, die neuen Filme geben ihm nichts oder seien nicht sein Fall oder Jar Jar Binks sei ein Tiefschlag (zugegeben). Sie sind halt anders als die alten Filme. Zu sagen, sie sind Müll, ist zu pauschal und schlicht falsch. Die visuelle Gestaltung und die künstlerische Ausführung der Filme sind schlicht grandios. Da wird ein glaubhaftes Szenario dargestellt, das in seiner Reichhaltigkeit einfach selten ist im Kino. Auch die Regie ist keinesfalls so dilettantisch, wie manche "Fans" sagen - ich verweise da mal auf das dreistufige Lichtschwert-Duell in "Klonkrieger" und den visuellen Aufbau des Ganzen. Mag sein, dass sich das dem durchschnittlichen Popcorn-Movie-Publikum nicht direkt erschließt.
Zum Thema "Movie-Nerds": Da gebe ich Toth absolut recht. Der Spiegel hatte sich mal an einer Charakterisierung der weltweiten Filmfangemeinde versucht und das gar nicht mal so schlecht gemacht. Tenor: Es gibt nichts Konservativeres und Schizophreneres als Filmfans, die in ihrer Bude auf "ihren" Heiligtümern aus Kinderzeiten hocken und jegliche Veränderung sowie jegliches Neues ablehnen. Filmemacher können nur verlieren. Denn machen sie was Neues, werden sie auf dem Altar des unberührbaren Originals geschlachtet. Halten sie sich dagegen an die alten Muster, wird geschrien, dass nichts Neues kommt und man nur die alte Story kopiert. Im Internet kriegt das dann sogar noch eine unschöne Eigendynamik.