Betreff: Re: James Camerons Avatar
@Indiana Leon: Tja, das ist wirklich schade, aber leider ist es so. Stichwort "Citizen Kane" - nicht umsonst ist Orson Welles so geendet, wie er geendet ist. Insofern kann ich auch keinem George Lucas einen Vorwurf machen, der stets mehr als Geschäftsmann denn als Filmemacher bezeichnet wird. Immerhin huldigen seine Filme in gewisser Weise dem Kino, während ein Michael Bay es in gewisser Weise zerstört.
Da wir gerade beim Thema sind: Viele Zuschauer von "Avatar" schrieben, dass der 3D-Effekt und die Bilder sie unheimlich tief in die Geschichte gezogen hätten. Genau das habe ich bislang nie allein anhand der Bilder erlebt. Sondern vielmehr anhand der Handlung und der Dialoge. Beispiel: Ich hatte vergangene Woche zum ersten Mal - und im Original - "Inglorious Basterds" gesehen (ok, über den Streifen kann man auch streiten, aber darauf will ich gar nicht hinaus). Der Film ist stellenweise wie ein Kammerspiel inszeniert und lebt einzig und allein von den Dialogen. Allein das Gespräch im ersten Kapitel hat mich so tief in den Film gezogen, wie ich es zu keinem Zeitpunkt bei "Avatar" verspürt habe. Tarantino hat es einfach verstanden, durch das Gesagte so viel Spannung und Atmosphäre aufzubauen, dass man automatisch "dran" geblieben ist. Das gleiche Erlebnis hatte ich z.B. auch bei "Wag the dog", wo David Mamet einfach wunderbare Dialoge und Rededuelle geschrieben hat. Und "Wag the dog" habe ich sicherlich schon häufiger gesehen, als ich "Avatar" je sehen werde. Aber diese Filme sind einfach nicht Mainstream im Sinne eines Bay oder Emmerich (auch wenn IG mehr als 300 Mio. Dollar eingespielt hat

).
Grüße -
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mal editiert, das letzte Mal am 25.01.2010, 21:01 von Aldridge.